Mit dem Ex-NATO Landrover der Royal British Army einmal rund um die Ostsee

9529,30km – das ist das offizielle Ergebnis an zurückgelegten Kilometern auf unserer Tour rund um die Ostsee. Es war eine ganz außergewöhnliche Reise mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen, Begegnungen und wohl dem einzigen Ex-NATO Defender der in klassischer Militär-Tarnung kreuz und quer durch Russland gefahren ist.

Gibt es noch ein automobiles Abenteuer im Zeitalter von rollenden vierrädrigen Navigationszentralen mit elektronischen Helferlein wie ESP, Brems-Assistenten und automatischer Einparkhilfe? Die klare Antwort ist „ja“!

 

Es sollte ein Ausbruch aus der automobilen Monotonie werden, im wahrsten Sinne des Wortes eine Grenzerfahrung durch 10 Länder und über fast 10.000 Kilometer in nur 14 Tagen! Die Herausforderung: Eine Reise ins Ungewisse in einem nahezu schrottreifen mehr als 25 Jahre alten Wagen ohne GPS, Navigation und nur auf klassischen Landstraßen. Tag und Nacht hinter dem Steuer, nur kurze Pausen zum Essen oder um die tausend Eindrücke vom Tag in ein paar Stunden Schlaf zu verarbeiten. Mission Impossible? Keine Ahnung. Als der 25 Jahre alte Landrover Defender von der Royal British Army vor uns steht, wirkt er wie ein Relikt aus der Steinzeit, geradezu archaisch mit seinem matt schwarz-oliven Tarnlook, durch die Zeit gezeichneten Aluminium-Blechkleid und groben Nato-Reifen.

 

Was hat dieses Gefährt wohl alles schon gesehen? Irak-Krieg, Nord-Irland? Die vielen kleinen Wunden in seiner rauen Hülle sprechen Bände und bergen wohl auch viele Geheimnisse, die wir nie erfahren werden. Eine Legende auf und neben der Straße. Sollte „George“ wie wir unser Gefährt liebevoll taufen, der erste Ex-NATO Militär-Wagen sein, der schon in kurzer Zeit in St. Petersburg, auf dem Newski Prospekt frech durch den Verkehr wuselt? Unerhört und zugleich eine reizvolle Vorstellung. Ist es möglich? Die Ausstattung ist nackt. Nur Blech ein alter 69PS Diesel, ein Lenkrad aus Hartplastik ohne Servo-Unterstützung und karges Gestühl im Innenraum, viele Jahre im staubigen Depot gut abgelagert, ehrlich und ganz ohne modernen Schnickschnack. Wird der Wagen die Reise überstehen? Wir wird es uns ergehen in diesem unterirdischen Komfort? Eine Reise zum eisigen Nordkap und durch die Steppen am Polarkreis und tiefen russischen Wälder zurück nach Hamburg – dem Tor zur Welt.

 

Uns ist klar dass es eine große Herausforderung wird, wenn uns dieser Ex-MOD Landrover Defender zum Nordkap und danach rund um die Ostsee wieder bis nach Deutschland zurückbringen soll. Der Innenausbau zum rollenden Hotel mit Schlafzimmer, Küche und Werkstatt (für den Fall der Fälle) erfordert strategische Fähigkeiten. Jeder Quadratzentimeter, jede Lücke und jeder Winkel muss perfekt genutzt werden. In fast drei Monaten entsteht so ein Gefährt, das zumindest die Grundanforderungen einer Abenteuerreise „Fahren“, „Essen-Kochen“ und „Schlafen“ erfüllt. Und die Technik? Zuverlässigkeit? Nun  ja – was kann man von einem ausgemusterten Militärwagen erwarten? Zu schlecht für den Krieg und gut genug für das Abenteuer. Es ist einen Versuch wert. Nachdem wir den Motor ausgetauscht haben, das Getriebe abgedichtet ist und die vielen losen Schrauben festgezogen sind, scheint nun die Grundlage geschaffen zu sein. Auch wenn sich das Differential nur eine Woche vor der Rallye verabschiedet, soll das kein Hinderungsgrund sein mit ganz viel Optimismus und dem passenden Werkzeug auf die Reise zu gehen.

 

Die große Freiheit – St. Pauly ruft und lockt: Hier liegt der Startpunkt zur Rallye rund um die Ostsee. Doch schon die Anreise zum Start sollte sich nicht so einfach gestalten wie eigentlich gedacht. Kupplungsschaden. Wenn der Druckpunkt der Kupplung auf dem Bodenblech liegt, ist irgendetwas nicht ganz in Ordnung. In diesem Fall der Kupplungszylinder am Getriebe. Natürlich haben wir Bremsflüssigkeit dabei – man ist ja abenteuer-erfahren. Nur wenn unten alles direkt wieder herausläuft, was man oben einfüllt, nützt alles nichts. Aber wozu braucht man eigentlich eine Kupplung. Mit dem Ziel vor Augen in wenigen Tagen am Nordkap zu stehen, startet die große Reise durch Dänemark und Schweden auf den ersten 500km ohne Kupplung. Etwas Gefühl im Gasfuß und ein leichtes Kratzen im Getriebe und schon schaltet sich der Wagen wie von selbst. Zumindest solange er rollt. In Schweden kommt dann die passende Hilfe: Mit seiner rollenden Werkstatt in Form eines Magirus-Deutz Trucks helfen uns Weltenbummler und Werkstattmeister Alex mit seiner cleveren Azubine Kristina aus der Patsche. Der Kupplungszylinder ist schnell gehont und auf einem Wanderparkplatz ein-,  ausgebaut und wieder dicht. Jetzt kann es wirklich losgehen – dem großen Abenteuer steht nach dem Fast-Aus nichts mehr im Wege!

 

Der milde schwedische Süden empfängt uns mit saftigen, grünen Wiesen, leuchtenden Hyazinthen am Wegesrand der perfekten Straßen. Über Stockholm geht es auf kleinen Nebenstraßen immer weiter in Richtung Norden. Der betagte Diesel unseres Landrover Defender schnurrt vor sich hin und das stetige Surren der Geländereifen begleitet uns auf den nicht enden wollenden, schnurgeraden Straßen entlang der schwedischen Ostseeküste. Eigentlich der passende Zeitpunkt den Autopiloten einzuschalten und sich entspannt zurückzulehnen, nur in einem Ex-Militär Landrover ist alles ein klein wenig anders als in einem „normalen“ Auto. Vorteil: Die fehlende Servolenkung merkt man bei diesen geraden Straßen nicht. Nachteil: Das harte Gestühl drückt nach 16 Stunden fahrt, das Rasseln des Schalthebels und der losen Heckklappe zerrt an den Nerven.

 

Das Dröhnen der nackten Karosserie wirkt wie ein riesiger Resonanzkörper. Sich zu unterhalten ist angesichts der Lautstärke schwierig also schweigt man und genießt einfach diese endlosen Weiten der atemberaubenden nordischen Landschaft.

 

Der linke Arm klebt dabei lässig an der Seitenscheibe, oder baumelt einfach aus dem Wagen. Man spürt den milden nordischen Sommer, genießt die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut und den Fahrtwind in den Haaren. Einfach den Schuh zwischen Mitteltunnel und Gaspedal einklemmen und mit konstanten 80km/h durch die Lande gleiten. So schön ist die Freiheit im Norden.

 

Nach zwei Tagen geradeaus reicht es, wir biegen links ab in Richtung Inland. Einfach weg von der Küste und mitten rein in die tiefen Wälder Lapplands. Die Tage werden länger und lassen erahnen, dass der Polarkreis nicht mehr weit ist. Fast unbemerkt verändert sich die Vegetation am Straßenrand. Kilometer um Kilometer wird das Gehölz lichter und weicht Sümpfen und weiten Seen. Je näher man Norwegen kommt, umso langsamer wird der Wagen. Oh – es geht bergauf und 2,5 Tonnen Lebendgewicht mit Ausrüstung und fast 200 Litern Diesel an Bord müssen von einem 69PS Saugdiesel erst mal bewältigt werden. Man muss sich das etwa so vorstellen als wolle man den Mond aus der Umlaufbahn der Erde bewegen mit dem Motor eines Haushaltmixers. Unser Defender ist ein Dinosaurier – ein Relikt aus einem längst vergangenen Zeitalter aber durchaus charmant und einzigartig. Daher lässt man sich und dem Wagen Zeit für die Reise und genießt einfach die tausend Eindrücke am Straßenrand. Dieses Abenteuer wäre in einem modernen Wagen total langweilig!

 

Endlich – der Polarkreis. Wir haben Juni und es wird nachts nicht mehr dunkel! Jetzt wird die Tour zur Selbsterfahrung denn in den letzten Tagen hatten wir jeweils 600-800km in rund 16 Stunden Fahrt täglich auf Landstraßen verbracht. Spätestens jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo man seinen Rhythmus gefunden haben sollte: Morgens um 6 Uhr raus aus dem Schlafsack, schnell eine Tasse Tee auf dem Gaskocher gemacht und dann Butterbrote für den Tag geschmiert und die Thermoskannen befüllt. Gegessen und getrunken wird natürlich beim Fahren, denn nur so kommt man weiter und erfüllt das Tagessoll. Duschen? Naja kostet Zeit. Vielleicht doch lieber noch ein oder zwei Tage warten bis man vielleicht mal wieder an einem See oder einem Rastplatz mit Dusche vorbeikommt. Rasieren? Wozu? Stoppel im Gesicht wärmen und sehen nach Abenteuer aus. Also sehr cool für so eine Reise. Nach 10 Stunden Fahrt ein Stopp und schnell eine Konserve gewärmt. Dann schnell weiter bis man müde wird – oder vielleicht doch nicht, denn es wird ja nicht dunkel.

 

Dann ist es geschafft und das erste große Highlight der Reise nach Südschweden liegt vor uns. Die Lofoten in Norwegen – jene steil aus dem Atlantik ragende Inselkette, die seit Generationen Seefahrer auf Ihrem Weg ins Eismeer fasziniert. Die Farben sind unbeschreiblich – Strände wie in der Karibik umrahmt mit sanften Pastelltönen des türkisfarbenen Wassers, steile Klippen und nebelumwobene Berge. Diese Landschaft ist grandios. Die Strapazen der letzten Tage sind vergessen. Die Sonne geht nicht mehr unter. Wir sitzen an einem gigantischen Lagerfeuer am Strand, wärmen uns und beobachten den Lauf der Sonne, die sich gegen Mitternacht in einem sanften Bogen in Richtung Horizont bewegt um dann kurz darauf über dem Wasser des Nord-Atlantiks direkt wieder aufzugehen. Was für ein Schauspiel – was für eine schöne Welt – was für ein Abenteuer!

 

Nach kurzer Verschnaufpause geht es weiter in Richtung Nordkap. Wenn den nördlichsten Punkt des Europäischen Festlands in 5 Tagesetappen erreichen möchte, muss man sich ranhalten.

 

Nachts um 1 oder 2 Uhr tanken wir irgendwo zwischen den Lofoten, einem riesigen Fjord und einige hundert Kilometer bis zum Nordkap. Neben uns eine Gruppe Harley Fahrer auf einer Ausfahrt – mitten in der Nacht bei hellem Licht wie am Tag. Wie genial ist das denn. Wenn man in Norwegen wohnt, kann man also locker nach Feierabend mit seinen Rocker-Kumpels zur einer Bike Tour aufbrechen weil es ja keine Nacht gibt. Das ist ja fast wie am Wochenende. Müde? Nicht wirklich. Nur irgendwie erschöpft von den ganzen Kilometern und irgendwann fährt man dann doch mal hinter der nächsten Wegbiegung rechts neben die Wälder, kriecht hinten im Landy in seinen Schlafsack und entschwindet binnen Minuten in den Tiefschlaf, um dann 4-6 Stunden später das Schauspiel zu wiederholen.

 

Ganz großes Kino: Die Landschaft wird immer atemberaubender und zieht an einem Vorbei wie ein Film. Die Rallye wird gleichmäßig, man passt sich dem Rhythmus des Diesels an und befindet sich über Tage hinweg in einem sanften Bewegungszustand, der die Sinne vernebelt durch die Vielzahl der Eindrücke. Es ist eine Art Rausch in den man langsam abgleitet und das Gehirn ist viel zu langsam um alles zu verarbeiten. Erst Tage später wenn man die Aufnahmen und Videos von unterwegs auf seinem Handy entdeckt, wird einem bewusst wo man eigentlich überall gewesen ist.

 

Und dann liegt das Ziel zum Greifen nah: Morgens waren es noch 1100km bis zum Nordkap. Am Nachmittag dann noch 500km. Wie weit fahren wir noch? Vielleicht noch 200km und dann Pause? Nach 3-4 Stunden sind es dann plötzlich nur noch 300km bis zum Nordkap. Sollte man es wagen und noch ein wenig weiter fahren? Und dann vielleicht noch ein wenig? Irgendwann hört man auf darüber nachzudenken und fährt einfach. Es gibt jetzt keine Wälder mehr. Nur noch Sümpfe. Es beginnt zu schneien, dichter Nebel kommt auf und selbst in der Polarnacht wird es dämmrig. Was für eine trostlose Landschaft. Es sieht aus wie der Vorhof zur Hölle. Sümpfe so weit das Auge reicht, Rentierherden die in geduckter Haltung langsam ihren Kreise ziehen, dichter Schneefall. Die Landschaft ist grau und dreckig. Der braun-schwarze Sumpf, dazwischen Schollen aus Schnee, ein paar Grashalme und verkrüppelte Baumskelette. Als wir die Hochebene verlassen wird das kleine Rinnsal zum reißenden Fluss. Hier also fließt das ganze Wasser aus dem Moor hin. Wenn man anhält und den Motor abstellt ist es gespenstisch still. Man hört die Schneeflocken auf dem Dach und im Hintergrund weit weg das grollen des Flusses. Ansonsten kein einziger Laut. Und wir haben Sommer – es ist hell. Ich wage mir nicht vorzustellen wie es hier ist, wenn es im Winterhalbjahr für mehrere Monate nicht mehr hell wird. Schnell weiter!

 

Die Uhr zeigt halb zwei nachts und wir haben nur noch 150 Kilometer bis zum Nordkap. Die Welt fiebert mit, denn dank der guten Internetverbindung posten wir gefühlt halbstündig unsere Reiseeindrücke in Richtung Heimat, wo uns unsere Freunde und die Familien gebannt folgen. Die letzten 70 Kilometer zum Nordkap an der Küste entlang können wir nur noch mit 30-40km/h fahren, denn der Wind wächst zum Orkan. Es ist schwer selbst bei diesem Tempo auf der Straße geradeaus zu lenken und jede Böe gibt einen hefigen Schlag von der Seite. Ich bin nicht zimperlich beim Autofahren aber hier hatte ich den Eindruck die heftigen Fallwinde am Küstengebirge und die hochpeitschende Gischt der wilden See könnten uns einfach in das eisige Polarmeer fegen. Was für eine fantastische Kulisse!

 

Jetzt ist es fast geschafft. Im dichten Nebel nähern wir uns dem Nordkap. Der letzte Außenposten der Zivilisation vor dem Nordpol. Man sieht die Hand nicht vor Augen. Wir steigen aus – suchen nach dem Wahrzeichen des Nordkaps und sehen nichts. Dann taucht er auf. Der eiserne Globus. Wir haben es geschafft. Das ist das Ende der Welt vor dem Nordpol. Der Wind peitscht den Nebel über den nackten Felsen und vor uns liegt das eisige Polarmeer. Kaum zu fassen nach diesen ganzen Strapazen. Wir brauchen ein Foto – zusammen mit „George“ natürlich. Gut das es vier Uhr nachts ist und wir einen Geländewagen haben. Geschickt umfahren wir die Absperrungen und schnurstracks offroad zum Polar-Globus. Jetzt ganz schnell ein Foto in Siegerpose. Was für ein Glücksgefühl. Wir sind tatsächlich da! Dieser geliebte und verfluchte Wagen hat uns hierher gebracht. Wir können es kaum fassen und sind überglücklich. Und dann nichts wie weg: Es ist zu kalt, wir wollen nicht entdeckt werden und einfach nur noch schlafen. Im dichten Nebel- und Schneegestöber suchen wir uns auf einer kargen Klippe neben der Straße einen Schlafplatz. Hinter uns das Polarmeer und weit unter uns ein See. Der Schnee und Regen prasselt horizontal auf unseren Landrover ein und drückt Wasser durch alle Fugen und Ritzen. Uns ist das egal – nach 1100km Landstraße in über 20 Stunden fahrt ist alles egal. Man schläft tief und fest bis zum nächsten Morgen. Durch diese Marathon-Etappe waren wir das erste Team am Nordkap und das mit dem langsamsten Gefährt – jetzt können wir es ruhiger angehen lassen, denn es geht nach Russland, wo die Uhren anders gehen und alles etwas gelassener ist.

 

Doch bevor wir unseren Fuß auf russischen Boden setzen können, steht Finnland auf dem Programm. Ein Land, an das wir bei Beginn der Reise so gar keine Erwartungen hatten und dann absolut überrascht und verzaubert wurden. Endlose Wälder, endlose Seenlandschaften, weit und breit keine Zivilisation und einfach nur Natur. Die tiefen Wälder Finnlands sind ein Dorado, das die Herzen von Offroad-Fahrern und Rallye-Freunden höher schlagen lässt! Elche, Rentiere, Bären und ganze Schwärme von Mücken sind hier zu finden. Die Seen sind reich an Fisch und binnen kurzer Zeit haben auch ungeübte Angler etwas am Haken. Mit einem zünftigen Lagerfeuer wird das Fisch-BBQ zum abendlichen Ritual. Karelien ist ein schmaler Landstrich im Grenzgebiet von Russland und Finnland. Hier geht es besonders zünftig zu. Städte gibt es keine und in den zumeist sehr kleinen Siedlungen treffen wir auf gastfreundliche und warmherzige Menschen, die sich über den Besuch aus dem anderen Ende von Europa freuen. Der Besuch in einer Finnischen Sauna entspannt die müden Knochen des Reisenden und in den Seen kann man sich denn Staub der Landstraße aus dem Gesicht waschen.

 

Dann ist der große Moment gekommen: Erste Straßenschilder deuten auf einen kleinen Grenzübergang nach Russland hin. Wo einst der Eiserne Vorhang verlief, ist jetzt ein Grenzbalken und nach den erforderlichen Einreiseregularien steht uns die Welt nach Osten offen!

 

Mütterchen Russland empfängt uns mit sehr günstigen Preisen für Diesel. Was für eine Wohltat nach den teuren Etappen durch Skandinavien. Hier kostet der Liter Diesel umgerechnet nur 60 Cent und direkt an der ersten Tankstelle füllen wir unsere Vorräte wieder auf. Der Landrover Defender besitzt nur einen relativ kleinen 80 Liter Tank, der gerade mal für 600km ausreicht. Auf den langen Etappen ohne Tankstelle sind daher zusätzliche Tanks unabdingbar. Der Militär Defender hat hierfür seitliche Luken, in die jeweils zwei große Kanister exakt passen. Das ergibt 80 Liter extra als Reserve und damit eine Gesamtreichweite von über 1000km was in diesen Regionen unbedingt notwendig ist.

 

Kurz hinter der Grenze beginnt der Wilde Osten. Ruinen von irgendwelchen Industrieanlagen und notdürftig geflickte Straßen empfangen uns. Mit jedem Kilometer werden die Schlaglöcher größer und es dauert nicht lange bis sich das Verhältnis umkehrt. Jetzt ist die Straße unbefestigt und nur die Löcher sind noch mit etwas Asphalt oder Steinen ausgebessert. Noch 700km bis „Peter“, wie St. Petersburg liebevoll genannt wird – eine echte Belastungsprobe für Auto und Nerven.

 

Mit unter 20km/h schaukelt man bei der relativ harten „Heavy Duty“ Federung des Defender von einem Loch ins andere. Bei 40 km/h knallt der Wagen mit voller Wucht in jedes Loch der Schotterpiste. Ich habe irgendwie mal gelesen, dass diese Löcher ab 80 km/h verschwinden und einfach plattgebügelt werden, aber ab 70 wird der Wagen fast unlenkbar und ich fahre freiwillig wieder langsamer. Nach den ersten 100km verlieren wir fast die Hecktür. Die angeschraubten Scharniere haben sich so weit gelockert, dass die Tür nur im Schloss und an zwei Schrauben hängt. Aber wir haben ja unseren Werkzeugkoffer dabei und das ist schnell behoben. Etwas problematischer wird es dann kurz vor Mitternacht bei der Umfahrung des riesigen Ladogasees, der die Ausmaße eines Meeres hat. Die Wegen – man kann wohl nicht mehr von Straßen reden – werden immer schlechter und mitten in irgendwelchen russischen Wäldern verlieren wir fast die Fahrertür des Wagens. Die Scharniere waren schnell wieder festgeschraubt, aber das eigentliche Problem lag bei dem Fahrertürschloss. Es hatte sich in seine Bestandteile aufgelöst und war gebrochen. Was nun? Mit offener Fahrertür weiterfahren? Oder mitten im Wald mit unverschlossenem Wagen übernachten? Wie gefährlich ist so eine Nacht in einem Wald mitten in Russland? Wir binden die Tür einfach kurzerhand mit Draht zu. Sie steht zwar noch einen Spalt auf aber zumindest kommt man von außen nicht mehr ganz so einfach in den Wagen. Von nun an, musste ich bis zum Ende der Reise durch die Beifahrertür aussteigen, was an Grenzen oder bei Polizeikontrollen für sichtliche Verwirrung sorgen sollte.

 

Nach einer mehr oder weniger unruhigen Nacht, geht es am morgen weiter in Richtung St. Petersburg. Je mehr man sich dieser Stadt nähert, umso dichter wird der Verkehrt, bis er dann in der Innenstadt völlig zum erliegen kommt. Rush-Hour in St. Petersburg – das ist mit einem Defender ohne Servolenkung nicht zu empfehlen. Vor allem wenn man nichts ortskundig ist. Doch dann liegt er vor uns – der prächtige Newski Prospekt mit seinen prunkvollen Gebäuden und Kirchen. Ich denke das ist der erste Ex-NATO Militär Landrover der jemals durch die Straßen von dieser russischen Metropole gerollt ist. Vor der schicken Kulisse wirkt er wie ein Relikt aus einer anderen Welt.

 

Am der berühmten Borschewaja Ploschad Denkmal auf der Wassiljewski-Insel posieren sogar Gäste einer Hochzeitsgesellschaft vor unserem Gefährt. Wir nehmen uns 2 Tage Zeit für diese besondere Stadt, besuchen Freunde und genießen die Russische Küche. In St. Petersburg schmeckt der Borschtsch ganz besonders gut.

 

Die Zeit in dieser aufregenden Stadt mitten zur Zeit der legendären blauen Nächte vergeht wie im Flug. Nach zwei Tagen machen wir uns abreisefertig in Richtung Estland wo nahe Tallin ein Camp der besonderen Art auf uns wartet. Wir übernachten in einem Lager aus den landestypischen Tipis, aus Birkenstämmen konstruierte Rundzelte nahe einem Moor-Bach. Wir freuen uns auf ein zünftiges Essen und eine warme Dusche. Das Essen war in der Tat sehr deftig und zur Entspannung suchen wir eine nahegelegene Sauna in einem der Tipis auf. Wir schieben den schweren gewebten Teppich vor dem Eingang weg und trauen unseren Augen kaum. Innen sitzt eine ganze Horde nackter Männer rund um einen Kübel, der mit lauwarmen Wasser gefüllt ist. Auf Kommando springen alle gemeinsam in den Bottich um sich bei der Gluthitze des Feuers abzukühlen. Anschließend schlagen sie sich mit trockenen Birkenzweigen gegenseitig auf den Rücken. Um sich richtig abzukühlen, springt man vor der Hütte einfach in den bräunlich schimmernden Moor-Bach. Ok – das ist also Wellness in Estland. Nach diesem unvergesslichen Tag schlafen wir sicher und zufrieden ein.

 

Als letztes Highlight auf unserer 14tägigen Reise steuern wir am nächsten Morgen den Berg der Kreuze im Litauischen Šiauliai an. Der Berg liegt etwa 12 Kilometer nördlich der Stadt. Eine schmale Treppe aus Holzbohlen führt auf den kleinen Hügel, der über und über mit Kreuzen von Pilgern übersäht ist. Ein wahrhaft mythischer Ort. Die Wallfahrt erfolgt individuell und ist nicht an Termine gebunden. Natürlich hinterlassen auch wir ein Kreuz – aber nicht aus Holz, sondern aus altem Werkzeug. Was anderes haben wir gerade nicht zur Hand.

 

Auf dem Rückweg nach Deutschland auf der vorletzten Etappe unserer Reise umfahren wir Kaliningrad – uns ist Masuren mit seiner Landschaft aus tausenden Seen lieber als die erneuten Grenzkontrollen bei der Einreise nach Russland. Bei Gdansk, dem ehemaligen Danzig empfangen uns weite Sandstrände und sommerliches Ostseewetter. Was für ein herrlicher Ort für eine Rast bevor wir den Rückweg entlang der polnischen und deutschen Ostseeküste antreten.

 

Nach knapp 10.000km haben wir es dann geschafft. An Tag 14 unserer Rundreise laufen wir mit unserem Landrover in den Hafen von St. Pauly in Hamburg ein. Was für eine Reise rund um die Ostee – was für ein Abenteuer. Unser betagter Landrover Defender hat es tatsächlich geschafft uns irgendwie wieder nach Deutschland zu bringen. Man sagt dem Defender nach, dass er wohl nie richtig heile aber auch nie richtig kaputt ist. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und sorgt für bisweilen unvergessliche Reiseerlebnisse. In jedem anderen Wagen wäre diese Tour wohl eine total andere Reise gewesen.

Der Weg ist das Ziel: 8.000 Kilometer im Roadster

Ein Blick nach schräg links über den Gartenzaun. In sattem Rot grinst mir der Wagen entgegen. Ein Blick nach oben: Dort leuchtet ein tiefes Blau. Die Reiseausrüstung liegt immer griffbereit. Mit wenigen Handgriffen ist alles verstaut und ein ganzes Bündel an Straßenkarten wartet darauf benutzt zu werden. Dann die Frage: Wohin geht es eigentlich? Fragende Antwort: Provence?, Toskana?, Nordspanien?. Schnell steht der Entschluss, dass es in den Süden gehen soll. Wo fängt eigentlich der Süden an? Also ich denke vermutlich wenige Meter hinter der Garagenausfahrt und spätestens hinter der nächsten Kurve in Richtung Spanien.

 

Das aluminiumfarben schimmernde Gaspedal giert danach die Drehzahlen in schwindelnde Höhen zu treiben. Ich fühle an den Handinnenflächen die Nähte des Lederlenkrads, der Wind fegt durch die Haare und ich spüre die Vibrationen des Motors am metallenen Knauf des Schaltgetriebes. In schneller Fahrt treibt es die Reisenden in Richtung Süden. Vorbei an der Eifel, Luxemburg, quer durch die Ardennen, über die Rhone durch den Verkehrsstau von Lyon, das Massiv Central bis zu den Pyrenäen. Die ersten 1500 Kilometer – davon der Großteil Landstraße liegen hinter uns und wir machen es uns auf den Klippen der Steilküste hoch über den uralten Fischerdörfern der französischen Pyrenäen wohnlich. Unsere Bleibe ist ein Expeditionszelt eines bekannten Ausrüsters für Extremtouren – mittlerweile urlaubserprobt unter allen Bedingungen in ganz Europa. Vorteil dieser Konstruktion: Bei einer Spontantour quer durch Europa bliebt keine Zeit zur Suche nach dem passenden Hotel. Da werden Kilometer gefressen und Straßenstaub geschluckt bis einen die Nacht einholt und man erschöpft irgendwo auf dem Weg in sein Zelt kriecht. Selbst fernab des üblichen Campertreibens hoch über dem Meer auf einer Klippe bei Windstärken die sich in Orkannähe bewegen, lässt es sich darin vorzüglich leben. Die Windgeräusche nimmt man nach 1500 Kilometer mit offenem Verdeck eh nicht mehr wahr und so schlummert man tief und friedlich dem nächsten Roadstertag entgegen.

 

In hunderten Kehren und Biegungen schraubt sich die Küstenstraße am südlichsten Rand der Pyrenäen entlang. Hinter jeder Kurve wartet eine Überraschung und die spanische Grenze ist schneller erreicht als man denkt.

 

Vorbei an den malerischen Buchten und Klippen der Costa Brava bahnt sich der Roadster seinen Weg bis nach Barcelona. Nach einem Abstecher ins Landesinnere steht natürlich auch die Stadt mit Ihren Sehenswürdigkeiten und der weltberühmten Kathedrale auf dem Programm.

 

Vorbei an den Bettenburgen der Costa Dorada erreichen wir am nächsten Tag das Ebro Delta – eines der größten spanischen Naturschutzgebiete und Rückzugsgebiet für viele seltene Vögel und Amphibienarten. Der Endpunkt der dritten Tagesetappe liegt jedoch einige hundert staubige Landstraßenkilometer weiter südlich im Hinterland der besonders reizvollen Costa Blanca. Zwischen Gandia im Norden und Alikante im Süden erstrecken sich zwischen Orangenplantagen, Feigenbäumen und Olivenhainen die sonnenverwöhnten strahlend weißen Kiesstrände der weißen Küste. Besonders sehenswert sind neben dem Hinterland mit seinen genial verwinkelten und extrem serpentinreichen Gebirgsstraßen die alte maurische Stadt Altea, sowie Alikante mit seiner Festung und für heiße südländische Partynächte die pulsierende Küstenstadt Benidorm. Wo heute ein spanisches Manhatten steht, war noch in den späten 60er Jahren ein kleines Fischerdorf. Mit diesem schockierend-faszinierenden Gedanken im Hinterkopf stürzen wir uns ins Nachleben.

 

On the road again: Nach zwei Tagen an der Costa Blanca und in den Bergen steht heute die Wüste von Almeria auf dem Programm. Im Renntempo prügeln wir den MX-5 über menschenleere Wüstenstraßen, vorbei an ausgetrockneten Kakteen, verlassenen Dörfern, stillgelegten Erzminen und ausgetrockneten Flusstälern. Weit und breit keine Verkehrskontrolle oder Radarfalle – hier lässt es sich Roadstern und der kleine Reihenvierzylinder jubelt in höchsten Drehzahlen.

 

Willkommen in Andalusien! Zwischen den Palmen der Alhambra von Granada, den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada und der Gluthitze von Sevilla lässt es sich vorzüglich Roadstern. Neben den historischen Städten sind es vor allem die Gebirgsregionen der Sierra Nevada mit ihren kühlen Bächen, die zum relaxen einladen. Hier liegt auch Europas höchstgelegenste Landstraße, die allerdings besser mit dem Mountainbike als mit dem Roadster zu bewältigen ist. Auf unbefestigten Wegen schlängelt sie sich von Pampaneira aus zielstrebig zum Gipfel des Mulhacén, dem mit 3500 Metern höchsten Berg der iberischen Halbinsel. Diese Strecke ist allerdings nur geübten Bikern zu empfehlen. Insgesamt sind rund 3000 Höhenmeter zu überwinden und ab einer Höhe von 2500 Metern wird der Sauerstoff etwas rar. Aber dafür entschädigt eine Schneeballschlacht in 3400 Metern Höhe mitten im spanischen Hochsommer. Mountainbikes kann man sich in den im Tal liegenden Dörfern leihen und so steht dem Spaß auf zwei Rädern nichts im Wege.

 

Über Ronda führt die Strecke weiter bis zur britischen Kronkolonie Gibraltar. Kurz nach dem Überschreiten des alten britischen Militärflughafens fühlt man sich ins angelsächsische Europa verfrachtet: Neben typisch englischen Briefkästen sind es vor allem auch die knallroten verschnörkelten Telefonzellen und die flüchtig aufgeschnappten Wortfetzen, die diesen Eindruck noch verstärken. Da die Tour ja nicht geplant ist, stellt sich am südlichsten Zipfel des westlichen Europas sich die Frage nach der weiteren Tourenplanung. Marokko geht ohne Reisepass leider nicht – also in Richtung Norden dem atlantisch geprägten Portugal entgegen. Wohin auch sonst, denn zurück ist langweilig. Schnell kommt der Gedanke an eine Umrundung der iberischen Halbinsel auf. Mal sehen, ob die 14 Tage Urlaub dazu reichen. Doch zuvor liegt noch das Surferdorado Tarifa an der Strecke: Extrem starke Winde und eine frische Atlantikbrise beflügeln die Reiselust und führen uns noch am gleichen Tag bis ins portugiesische Faro im Herzen der Algarve. Anders als in Spanien ist Portugal weitaus weniger touristisch geprägt und hat sehr viel von seiner Ursprünglichkeit bewahren können. Jedes einzelne, der vielen zahlreichen Fischerdörfer an der Küste ist absolut sehenswert. Das Gleiche gilt für das Landesinnere mit seinen einsamen Bergtalsperren, an denen man hervorragend dem Angelsport nachgehen kann – vorausgesetzt man findet die richtigen Stellen.

 

Tief im Westen erheben sich rund um Sagres die Klippen des atlantischen Portugals. Hier, wo noch im Mittelalter die Welt zuende war herrscht die beeinduckende Weite des Ozeans. Steile Klippen umspült von tosenden, meterhohen Wellen, kilometerlange menschenleere Sandstrände, eine sehr artenreiche Tier und Pflanzenwelt und malerische Fischerdörfer – es gibt kaum einen Landstrich in Südeuropa der so ursprünglich ist.

 

Südländisches Leben, der Charme einer Fischerstadt und das Flair einer Metropole – das ist Lissabon. Kaum ist die filigrane Hängeseilbrücke im Hafen passiert, erschließt sich dem Reisenden diese faszinierende Stadt in allen Facetten. Edle Einkaufstraßen wechseln mit kleinen verwinkelten Gassen. Die hoch über der Stadt liegende Festung lädt ein zu einem grandiosen Sonnenuntergang und die vielen kleinen Restaurants bieten verlockende Gaumenfreuden. Es gibt kaum einen Ort auf dieser Reise, der so viele Eindrücke bündelt wie Lissabon.

 

Langsam neigt sich der Urlaub dem Ende und rund 3500 Kilometer Rückreise liegen vor uns. Doch zuvor statten wir der niedlichen Stadt Evora mitten im portugiesischen Hinterland einen Besuch ab. Inmitten der staubigen Felder und sengenden Hitze stoßen wir auf die Überreste steinzeitlicher Kultstädten. Beeindruckt stehen wir vor dem größten steinzeitlichen Monument Südeuropas.

 

Auch wenn der Stauraum im Gepäckabteil des MX-5 sehr stark eingeschränkt ist und kaum die Urlaubsausrüstung mit Zelt zu fassen vermag, ist zum Ende des Reise eine ausgedehnte Shoppingtour durch die Prunkstraßen von Madrid ein absolutes Muss. Die spanische Hauptstadt steht in dem Ruf eine Modehochburg zu sein und wartet mit kilometerlangen Shoppingmeilen und feinsten Restaurants auf.

 

Mitten im Madrid, unweit der des Schlossanlage von El Escordial, dann die entscheidende Frage: Eigentlich wollten wir ja nach Nordspanien – wieso sind wir jetzt hier gelandet? Egal. Die Hauptsache Kurven, Sonne und Entdeckungen bis zur Reizüberflutung und dann abends todmüde ins Zelt fallen, um sich am nächsten Morgen den wohlverdienten Kurven-Kick zu holen. Die 2000 Kilometer lange Rückreise erfolgte nonstop, überwiegend über Landstraßen und dauerte mehr als 30 Stunden. Macht Reisen süchtig? Vielleicht schon. Zumindest bietet ein solcher „Speedurlaub“ neben einer gehörigen Suchtgefahr eine ungeheure Fülle an Eindrücken in kürzester Zeit und die 8000 Kilometer in 14 Tagen wirken wie eine mindestens einjährige Weltreise.

14 Tage – 8000 Kilometer – Speed und Sonne pur in Andalusien

Ein Augustnachmittag zeichnet die Umrisse einer Palme auf eine kalkweiße Wand. In den Häusern genießen die Menschen abgeschottet von der Gluthitze in Abgeschiedenheit ihre Siesta. Am Ende der Gasse klappern die Hufe eines andalusischen Vollbluts, bevor sie einen Augenblick später in den angrenzenden Ölbaumhainen verschwinden. In der Geborgenheit einer Kapelle schmückt sich eine Madonna mit Geschmeide, während auf einem angrenzenden Hügel eine schmucklose maurische Festung in den azurblauen Himmel ragt.

Unter den Hufen eines Stieres oder unten den Absätzen eines Flamencotänzers – Andalusien bebt, Andalusien ist leidenschaftlich, Andalusien weckt Emotionen – besonders unterwegs in einem MX-5.

Andalusiens weite Strände sind sonnendurchtränkt, während die engen Täler und Schluchten der Sierra Nevada im Halbschatten verborgen bleiben. Außer zur Mittagzeit. Wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, brennt sie erbarmungslos auf das karstige Land und seine Bewohner ein.

Wer durch Spanien reist, denkt im ersten Moment an die leuchtenden Farben wallender Flamencokleider, den romatischen Klang einer spanischen Malaguena, Sombreros, Gitarren, Gazpacho und Kastagnetten. Doch Spanien ist mehr – die Region lässt sich nicht nur auf ihre exotischen Seiten reduzieren.

Im Laufe der Jahrhunderte haben zahlreiche Kulturen ihre Zeugnisse hinterlassen. Allen voran die Araber. Andalusien ist das Land der Phönizier und Mauren, das die Christen in erbitterten Kämpfen in der Reconquista zurückerobert haben.

Wer Sevilla, Granada oder Ronda einen Besuch abstattet, wird auf Schritt und Tritt mit der stolzen Geschichte Spaniens konfrontiert.

In der Alpujarras, der Pforte zur Sierra Nervada, ist Andalusien am urtümlichsten. Hier liebt selbst die Natur den Roadster. Mit ihren steinigen Pisten, abenteuerlichen Schluchten, staubigen Pfaden und grandiosen Kurven in den Felswänden ist Andalusien ein wahres Dorado für jeden MX-5 Fahrer.

Im Zeichen des Stiers – in Andalusien roadstert es sich ganz vorzüglich. Zu den weiten Ebenen rund um Sevilla bieten die quirligen Passtrassen und Schotterpisten der Sierra Nevada einen fahrerischen Kontrastpunkt, der den Reiz dieses grandiosen Landstrichs ausmacht.

Vielversprechend ist auch die andalusische Küche. Sie ist von Region zu Region sehr unterschiedlich und wird zumeist mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zubereitet. Nach einem staubigen Roadstertag wirkt eine kühle Gazpacho gefolgt von einem Kaninchen in frischen, andalusischen Gewürzen ausgesprochen erquickend. Die kalte Gemüsesuppe wird original aus Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch, Brot, Olivenöl und Essig hergestellt und zumeist mit gerösteten Brotwürfeln gereicht. Auch wenn sich in Andalusien selber wegen der großen Trockenheit und tropischen Temperaturen kaum Weinanbaugebiete befinden, tut ein guter Rioja sein übriges um den erlebnisreichen Roadstertag zu einem entspannten Abschluss zu bringen.

Überall in Spanien kann man weiße Dörfer sehen. Doch hier in Andalusien erscheinen sie wegen des besonderen Lichts noch weißer als anderswo. Nur langsam verschwindet die andalusische Sonne tiefrot im Westen hinter den Gebirgsketten der Serrína de Ronda und taucht das Land in warme Braun- und Beigetöne. Die langen Schatten der wild zerklüfteten Kalklandschaft wandern schnell und hüllen die Landschaft in eine bizarre Atmosphäre. Tief in der Schlucht von Ronda kommen abertausende Fledermäuse aus ihren Felsverstecken und ziehen in irrwitziger Geschwindigkeit und größter Präzision ihre Bahnen über dem Abgrund.

Jetzt ist die Zeit gekommen, wo die Stadt zum Leben erweckt. Während tagsüber die Straßen wegen der enormen Hitze wie ausgestorben erscheinen, pulsiert das Leben nach Sonnenuntergang auf der Straße. Der andalusische Abend ist auch die Zeit der Ferias. Bei einem abendlichen Roadsterstreifzug entlang der wie auf einer Perlenkette aufgereihten Dörfer der Alpujarras, tauchen diese volkstümlichen Feste wie aus dem Nichts auf. Im grotesken Wechsel zwischen tiefster Dunkelheit der einsamen Gebirgsregion, dem kreischenden Zirpen der Grillen und bunten Lichter der Fiestas, bekommt man fernab der Hotelburgen an der Küste einen Eindruck vom ursprünglichen Andalusien. Viele dieser Feste vereinen religiöse und heidnische Elemente. Reiter in andalusischer Tracht, Ritter in historischen Kostümen oder Frauen in traditionellen Gewändern erinnern an die Wiedereroberung des Landes durch die Christen. Im nächtlichen Taumel südländischer Feste kommt der nächste Morgen viel schneller als man denkt. Die ersten zarten Sonnenstrahlen und ein leichtes Rot am Horizont kündigen den nächsten Tag an. Noch bevor das Morgengrauen anbricht und dem grandios sternenklaren, andalusischen Nachthimmel seinen Glanz stiehlt, erwacht die Natur zum Leben. Vögel zwitschern in den kargen Bäumen. Fern im Tal krähen die ersten Hähne und nebenan auf dem Feld scharrt ein Esel mit seinen Hufen im Sand. Es scheint so, als wenn die Natur die wenigen kühlen Morgenstunden nutzt bevor sie in der sengenden Sonne gegen Mittag nahezu vollständig zu Ruhe kommt. Zeit aufzustehen und zu packen, denn ein neuer Roadstertag hat begonnen und verlangt nach Taten: Unzählige Kurven warten und der Körper giert nach neuen Entdeckungen, Erfahrungen und dem Adrenalinschub in der nächsten Kurve. Ich habe keinen Roadster gekauft, um mich vor der Sonne zu verstecken: Hola Andalusia!

Toskana: Land der Zypressen, Land des Weins, Land der Kurven

Bella Italia – die kurvige, einspurige Straße windet sich durch die liebliche Hügellandschaft vorbei an Bauernhöfen, Weinfeldern, Zypressen und blühenden Mohnfeldern. Keine Frage – hier wohnt die Seele des weltberühmten Chiantis. Die warmen Erdfarben der jahrhundertealten Gemäuer von so bekannten Orten wie San Gimignano oder Volterra wirken wie Felsen in dieser ansonsten so grünen Landschaft. Sie sind untrennbar verbunden mit der Geschichte dieser Kulturlandschaft mitten im Herzen Italiens.

Die Reifen singen Ihr Asphaltlied und der MX-5 zieht unbeirrt seine Bahnen entlang der Kuppen und Windungen der toskanischen Hügellandschaft. Es gibt kaum eine Region in Europa, die auf so engem Raum dieses Höchstmaß an Fahrspaß bietet. Mit seinem agilen Fahrwerk ist der MX-5 wie gemacht für die schmalen, einspurigen Straßen des Hinterlandes von Siena und Florenz.

Im Norden Europas tobt der April mit Regen, Sonne und Nebel. Hier im Süden ist alles anders und natürlich viel besser. Gerade im Frühling und Frühsommer ist die Toskana wegen ihres milden Klimas ein sehr zu empfehlendes Reiseziel.

Bereits die Anreise durch die Schweiz ist vielversprechend: Nachdem das relativ flache Berner Land hinter uns liegt, eröffnen sich am Luzern die Schweizer Alpen in all ihrer Pracht. Für Reisende, die etwas Zeit mitbringen, ist es absolut zu empfehlen die alten Passstraßen über die Alpen anstelle der modernen Tunnel zu wählen. Alle Wege führen nach Italien: Auch wenn viele der Pässe so früh im Jahr noch geschlossen sind, gibt es immer Hintertürchen für die artgerechte Anreise über die Alpen. Da der große St. Gotthardt-Pass noch unter einer dichten Schneedecke liegt, wählen wir die Nebenpässe östlich für die Alpenquerung. Nach etwa drei Stunden Fahrzeit ab Luzern erreichen wir die italienische Grenze bei Como. Die sehr flache und landschaftlich geprägte Po-Ebene durchqueren wir auf Autobahnen. Geradeausfahren kann jeder und so bringt man diesen eher langweiligen Streckenabschnitt möglichst schnell hinter sich. Gegen Abend ist es dann soweit – ab Florenz tauchen die ersten Hügel der Toskana auf und entschädigen für die zurückliegenden Autobahnkilometer.

Unser Quartier schlagen wir mitten im Herzen der Toskana bei San Gimignano auf. Von hier aus erreicht man in einem Radius von 100 bis 150 Kilometern alle wichtigen Orte und Landstriche. Da uns insgesamt nur vier Tage zur Verfügung stehen, ist eine straffe Planung angesagt: Auch wenn es ambitioniert klingt – es ist durchaus möglich die Toskana in dieser kurzen zu erkunden und zu genießen:

Tag 1 – das Herz der Toskana

Ein freundliches „buon giorno“ begrüßt uns aus der hinteren Ecke des Gastraums des als Familienbetriebs geführten Hotels Vecchio Asilo in Ulignano bei San Gimignano. Der italienische Tag beginnt mit saftigen Früchten, frischem Kuchen von „Mama“ nach einem uralten Hausrezept und einem in Handarbeit hergestellten Cappuccino von Guido, der das Hotel liebevoll leitet. Hier wohnt die italienische Gastfreundschaft in Person und wir bekommen viele Tipps zur Erkundung der Gegend. Durch die zentrale Lage inmitten der Toskana ist hier die die perfekte Basis für Ausflüge in alle Himmelsrichtungen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den weit über seine Stadtgrenzen hinaus bekannten, mittelalterliche Ort San Gimignano. Schon während man sich der Festungsstadt nähert, fällt die imposante Skyline auf: Die Stadt war im Mittelalter eine sehr wohlhabende Handelsstadt und die rivalisierenden Familienclans haben Ihrem Reichtum durch möglichst hohe Türme auf Ihren Häusern Ausdruck verliehen. Durch mächtige Stadttore und auf uraltem Kopfsteinpflaster gelangt man durch die wegen ihrer verwinkelten Gassen für Fußgänger vorbehaltenen Innenstadt. Der Ort wirkt wie die Kulisse für ein mittelalterliches Schauspiel. Erhaben erhebt sich die Festungsstadt aus dem Umland wie eine Burg. Besonders empfehlenswert ist ein Aufstieg zur Festung. Einige der Türme sind begehbar und bieten unvergessliche Ausblicke auf die grünen und blühenden Landschaften der Toskana.

Als absolut sehenswert erweist sich in der zentralen Toskana auch das kleine Städtchen Monteriggioni. Seine vollständig erhaltene Stadtmauer wirkt aus der Ferne wie aus einer anderen Zeit. Den passenden Abschluss des ersten Tages bietet eine der wohl schönsten Städte Italiens: Siena. Man muss die Atmosphäre auf dem Piazza Del Campo erleben, um das Lebensgefühl der Toskana nachempfinden zu können. Lässig sitzen die Menschen auf dem muschelförmigen Platz auf dem Boden und bestaunen die mittelalterliche Kulisse. Tauben trinken vom Wasser des bekannten Fonte Gaia Brunnens, der nicht nur die Herzen der Liebenden höher schlagen lässt. Erhaben ragt der Dom von Siena in direkter Nachbarschaft in den frühabendlichen Toskana-Himmel. Das Wahrzeichen der Stadt mit seinem markanten weiß-schwarzen Marmor ist weithin sichtbar. Ein entspannter Einkaufsbummel durch die schicken Läden in den angrenzende, schicken Geschäftsstraßen und ein italienisches Abendessen mit feinsten Zutaten und erstklassigem Chianti rundet den Tag gelungen ab.

Tag 2 – die Hügellandschaft des Chianti Gebietes

Der zweite Tag führt uns durch das schöne Chianti-Gebiet. Hier liegen alte Burgen und Weingüter an der Straße und ein Weingut nach dem anderen lädt zur Weinverkostung ein. Wer den guten Wein auch mit nach Hause nehmen will, achtet einfach auf die Schilder „vendita diretta“.

Die Besonderheit dieser Gegend sind die lieblichen Hügel und besonders kurvigen Landstraßen. Den besten Überblick über die Region erhält man, wenn man morgens früh in Siena startet und dann auf der Landstraße S408 in Richtung Castello di Brolio fährt. Die Burg samt angeschlossenem Weingut befindet sich seit 1167 im Familienbesitz und ist die Heimat des Chianti Classico, den man am schwarzen Hahn (Il Gallo Nero) auf dem Flaschenhals erkennt. Er ist das Symbol des Konsortiums Chianti Classico, das schon seit Jahrhunderten feinste Rotweine keltert. Chianti wird in sieben Gebieten hergestellt. Die besten Weine kommen aus Classico und Rufina. Brunello, der in der südlichen Toskana angebaut wird, muss länger reifen und kann sehr teuer sein.

Weiter im Norden erreichen wir dann Meleto. Die weithin sichtbare Burg ist Wahrzeichen des Ortes, der ebenfalls für hervorragende Weine bekannt ist. Die nächsten Zwischenstopps empfiehlen sich in Gaiole in Chianti sowie in Badia a Coltibuono. Ein Highlight erwartete uns in Radda in Chianti. Die Weingüter von Radda erwiesen sich als Kleinod feinster Rotweine. Die Winzer freuen sich über Gäste und präsentieren dem Besucher ihre edlen Tropfen stolz. Vielfach hat man auch die Möglichkeit sich den Herstellungsprozess erklären zu lassen oder die jahrhundertealten Weinkeller mit ihren riesigen Eichenfässern zu besichtigen. Den Abschluss des gelungenen Tages bildet Castellina in Chianti mit einem sehenswerten, unterirdischen Wehrgang.

Tag 3 – die westliche und nördliche Toskana

Direkt am Morgen des dritten Tages erwartet uns ein fahrerischer Höhepunkt der Toskana-Tour: Die alte Landstrasse S68 nach Volterra. Mit ihren irrwitzigen Kurven, Windungen, Serpentinen und Kuppen ist sie nicht nur außerordentlich malerisch, sondern versetzt den Fahrer auch in eine Art Rallye-Rausch. Der gute Vorsatz die Landschaft im Bummeltempo zu genießen ist spätestens nach der dritten Kurve hin, denn mit beherzten Gasstößen lässt sich der MX-5 hier sehr gut quer durch die Kurven treiben oder an der ein oder anderen Kuppe zum Abheben verleiten. Etwas beschaulicher geht es dann schon in der Festungsstatt Volterra selber zu. Wie viele andere toskanische Städte liegt Volterra weithin sichtbar auf einem Hochplateau. Die malerische Innenstadt lädt zum verweilen ein. Es gibt wohl kaum einen Ort in der Gegend, der typischer ist für die Toskana als Volterra. Der Blick über die sanften Hügel des Umlandes ist ein absolutes Muss für jede Toskana-Reise. Wer etwas Zeit mitbringt, kann den Tag tief im Westen in Pisa ausklingen lassen. Die Stadt lädt zum Shoppen ein und ist bekannt für sehr gute Restaurants. Vom 11. Bis 13. Jahrhundert war Pisa dank seiner starken Flotte die Vormachtstellung im westlichen Mittelmeerraum sicher. Der damit verbundene Reichtum spiegelt sich noch heute in den Bauten der Zeit wieder: Duomo, Baptisterium und Campanile – ein Ort der Wunder.

Tag 4 – die pulsierende Metropole Florenz

Das pulsierende Herz der Toskana liegt nach wie vor in Florenz. Vom Piazzale Michelangelo aus betrachtet, erhebt sich Florenz mit seinen prächtigen Bauten geradezu majestätisch an den Ufern des Arno. Selbst heute nach vielen Jahrhunderten hat die Metropole nichts von ihrem Glanz verloren. Unzählige Kunstschätze und architektonische Meisterleistungen die der weltweit bekannte Dom, das Rathaus oder die unzähligen Paläste machen Florenz zu einer der schönsten Städte Italiens und Europas. Über die Hänge des Arno erreicht man vom Piazzale Michelangelo zu Fuß die bekannte Ponte Vecchio, über die man sehr bequem die Altstadt erreicht. Auf der Brücke selber laden die sehr feinen Goldgeschäfte zum Einkauf ein. Die sehr belebte Innenstadt und der Rathausplatz sind ein absolutes Muss. Sehenswert ist vor allem die Kuppel des Doms, die seinerzeit wegen Ihrer enormen Spannweite eine Meisterwerk der Architektur ist. Über unzählige Stufen kann man den 85 Meter hohen Turm des Doms, den Campanile erklimmen. Dort bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die gesamte Innenstadt und die angrenzende Hügellandschaft der Toskana. Etwas ruhiger und beschaulicher geht es da schon in den Parkanlagen des Giardino di Boboli oder des bekannten Palazzo Pitti zu. Hier findet der Florenz-Besucher Ruhe und Entspannung .

Eigentlich könnte man in der Toskana Wochen verbringen und man hat noch immer nicht alles gesehen. Vier Tage reichen gerade einmal, um einen groben Überblick zu bekommen. Sie machen hungrig auf mehr und so wird diese Reise in diesen faszinierenden Landstrich sicherlich nicht der letzte Ausflug in diese faszinierende Kulturlandschaft sein.

Frühlingsboten: Oster-Reise in die Camargue und westliche Provence

sanften Schwüngen windet sich die schmale, einspurige Landstraße durch die in frisches Grün getauchte Landschaft. Keine Frage – wo in der Heimat noch unfreundliches Aprilwetter und kühle Temperaturen herrschen, hat hier im Süden Frankreichs der Frühling schon längst Einzug gehalten.

IMG_5198Keine andere Region Frankreichs verzaubert ihre Besucher mehr als die Provence mit Ihren Kalkfelsen, Lavendelfeldern, malerischen Hügeln und Jachthäfen. Die Anreise in den „Midi“, die der Süden Frankreichs wegen seines besonderen Lichtes und Sonnenreichtums auch genannt wird, erfolgt am einfachsten über Strasbourg und das Elsass. In wenigen Stunden gelangt man so über die gut ausgebauten Autobahnen nach Dijon. Von dort aus geht es dann direkt in Richtung Süden.IMG_5329Bild029

Die Temperaturanzeigen über der Autobahn sind vielversprechend. Je mehr man sich der Provence nähert, umso mehr steigen sie in Richtung Sommer. Klare Sache – der lange, graue Winter hat ein Ende. Runter von der Autobahn, Verdeck auf und einfach nur noch die Sonne genießen. Auch wenn es noch lange nicht Hochsommer ist – die wärmende Frühlingsonne tut nach den langen Wintermonaten richtig gut. Unsere Route führt uns abseits der A7 oder auch „Autoroute du Soleil“ von Lyon immer entlang der Ufer der Rhone.

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Auf Höhe von Vienne geht es dann in die Berge. Hier ist der MX-5 zu Hause: Die malerische Landschaft ist zwar noch nicht subtropisch, gibt aber einen Vorgeschmack auf das, was vor uns liegt. Weit entfernt von den ausgetretenen Pfaden der alljährlichen Touristenströme in Richtung Süden, zeigt sich Frankreich hier im Alpenvorland zwischen Valence, Gap und Orange von seiner ursprünglichen Seite.

Immer wieder fahren wir durch kleine Orte, die aus nicht mehr als ein paar alten Steinhäusern, einer Kirche, Friedhof und natürlich einer „Boulangerie“ bestehen.

Nach der strapaziösen Anfahrt über Nacht ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für ein Frühstück gekommen.

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Die Zutaten dafür gibt es in jedem der kleinen Orte quasi am Straßenrand. Einfach eine Croissant oder ein „Pain au Chocolat“ und den typischen „Café au Lait“ bestellen und schon kann der Roadster-Tag beginnen.

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Nach diesem Abstecher in die nördlichen Ausläufer der Provence sollte man gegen Nachmittag wieder Kurs gen Westen in Richtung Avignon nehmen. Mit seinem imposanten Papstpalast war die Stadt im Mittelalter lange Zeit neben Rom das Zentrum der Katholischen Kirche. Besonders sehenswert sind auch die Altstadt und die Gärten oberhalb des Palasts, von denen aus man einen herrlichen Rundblick auf die Umgebung und natürlich auch die berühmte Brücke von Avignon hat, der das Lied „Sur le pont d’Avignon“ gewidmet ist.

Für den Abend ist das weiter südlich gelegene Arles genau der richtige Ort für die Übernachtung. Mit seiner Arena im Mittelpunkt der Stadt ist Arles nicht nur ein Zeitzeuge der Römer, sondern hat über Jahrhunderte hinweg Maler und Künstler in seinen Bann geschlagen. IMG_5531Hier wirkten Größen wie Van Gogh oder auch Picasso. Es ist das besondere Licht dieser Stadt und ihres Umlandes, das den Reiz dieser Kulturlandschaft ausmacht. Im Sommer tauchen abertausende Sonnenblumen die Landschaft in warme Farben und auch im Frühling sind die vielen Blumen und das saftige, frische Grün eine wahre Erholung von dem grauen Winter in Deutschland.

Arles ist ideal, um einen kernigen Roastertag bei einem guten, französischen Landwein von den Ufern der Rhone, einem Baguette und dem passenden Käse ausklingen zu lassen. IMG_5220Besonders empfehlenswert sind in dieser Region die verschiedenen Sorten der weltberühmten Anbaugebiete rund um Châteauneuf du Pape. Das historische Stadtzentrum rund um das römische Theater lädt zum Bummeln und mit seinen unzähligen, kleinen Restaurants zum Verweilen ein.

Nach erholsamer Nacht geht es dann am nächsten Morgen weiter auf den Spuren der Römer in Richtung Nîmes. Wer einen Tag Zeit hat, sollte sich diese Stadt genauer ansehen, den neben dem römischen Theater bietet die Innenstadt sehr gute Shoppingmöglichkeiten und exquisite Läden.IMG_1852

Der berühmte Pont du Gard, ein Viadukt, mit dem die alten Römer vor nahezu 2000 Jahren den tiefen Taleinschnitt zur Bewässerung des Umlandes überbrückten, ist nur ein Steinwurf entfernt und noch heute im gut erhaltenen Zustand zu bewundern.bild037

Auf unserer Tour durch den Süden Frankreichs, ist Nîmes das Tor zur Camargue, einem im Delta der Rhone gelegenen Landstrichs, der durch riesige Wasserflächen, Salinen und Reisfelder geprägt ist. In dieser subtropischen Atmosphäre mit ihren riesigen Wasserflächen und Feuchtgebieten befindet sich der einzige Lebensraum für wildlebende Flamingos in Europa. Die schnurgeraden Straßen entlang der Reisfelder und Sümpfe laden zum gemütlichen Cruisen ein und stehen im völligen Gegensatz zur rasanten Kurvenhatz der Vortage. Gegen Nachmittag erreichen wir Aigues Mortes, eine alte Seefahrerstadt, die noch im Mittelalter unmittelbar am Meer lag. Von hier startet Ludwig der Heilige, der auf dem Hauptplatz eine Statue errichtet ist, zum sechsten Kreuzzug .IMG_5248

Durch das sedimentreiche Wasser der Rhone hat sich das Delta des Stroms im Laufe der Jahrhunderte jedoch immer weiter ins Meer hinausgeschoben, so dass Aigues Mortes heute im Landesinneren liegt. IMG_1659Das Besondere dieser Stadt ist sein völlig erhaltener, mittelalterlicher Stadtkern, der noch heute von der imposanten Stadtmauer eingeschlossen wird. Aigues Mortes steht heute noch da wie eine Festung aus einer längst vergangenen Zeit. Bei einem Rundgang über die Stadtmauer erhält man die beste Übersicht über diese faszinierende Stadt. Ein absolutes Muss ist auch der Nachmittags-Kaffee auf dem zentral gelegenen Marktplatz. Einfach in einem der vielen Cafés im Schatten der alten Bäume zurücklehnen und das mediterrane Leben an sich vorbeiziehen lassen – es gib keinen besseren Ort, um das Lebensgefühl im Süden Frankreichs in sich aufzusaugen.

IMG_1666Gegen Nachmittag geht es dann quer durch das Rhone Delta immer weiter in Richtung Südosten. Die langsam sinkende Sonne taucht die Landschaft in ein warmes Licht. Die riesigen Wasserflächen der Camargue spiegeln die sanften Sonnenstrahlen. Die ansonsten schneeweißen, wildlebenden Pferde der Camargue erscheinen vor dieser Kulisse sanftmütig und ruhig. IMG_1794

Gerade die späten Nachmittagsstunden bzw. der frühe Abend ist die wohl schönste Zeit diesen fantastischen Landstrich zu erkunden. Ein absoluter Geheimtipp ist die schmale Straße zu den Salinen am Ufer der Rhone in Richtung Salin de Giraud. Hier lassen sich die wohl schönsten Sonnenuntergänge der Region bewundern.IMG_5231

Den Abschluss des erlebnisreichen Tages sollte man auf Les Saintes Maries de La Mer legen. Die mittelalterliche Stadt am südlichsten Punkt der Camargue ist ideal für ein erstklassiges Fischmenü. Der fangfrische Fisch aus dem Mittelmeer wird hier zumeist im mediterranen Stil mit feinsten Gewürzen und Kräutern zubereitet. Besonders entlang des Hafens und in der historischen Innenstadt rund um die berühmte Basilika finden sich zahlreiche gute Restaurants, wo man den Abend verbringen kann.IMG_1671IMG_5303

Am nächsten Morgen lassen wir das Tiefland der Camargue hinter uns und fahren in Richtung Norden in die Provence. Direkt hinter Arles werden die Straßen schlagartig wieder eng und kurvenreich. Wie auf Schienen wuselt sich der MX-5 durch diese Achterbahn, an deren Ende die sagenumwobene Festungsstadt Les Beaux de Provence liegt. IMG_1834In den Fels gemeißelt, bot sie ihren Bewohnern über Jahrhunderte hinweg Schutz vor Feinden. Die Häuser der historischen Altstadt liegen dicht an dicht an den Hängen des Berges, umgeben von dicken Schutzmauern. Weiter oben schützen massive Tore die darrüberliegende Festung, die heute ein Museum ist. IMG_1832Der Eintritt lohnt sich auf alle Fälle, denn die gesamte Festungsanlage hat unterirdische Kammern und ist in den Fels gebaut. Ganz oben auf dem Bergrücken thront ein Plateau von dem aus man in alle Himmelsrichtungen freien Blick hat. Am Horizont erkennt man Avignon, das Mittelmeer und auch das Mont Ventoux Massiv – dem Höhepunkt unserer Kurzreise.bild077

Der Weg dorthin führt durch eine bizarre Karstlandschaft mit scharfkantigen, weißen Kalkfelsen, saftigen, grünen Pinienwäldern und den Weinfelder der Provence. Hier wächst der berühmte Merlot und Cabernet Sauvignon der Provence. Die Weingüter der Region bringen Jahr für Jahr seit Jahrhunderten Spitzenweine in die historischen Eichenfässer und laden zur Weinprobe ein. In

Als westlicher Ausläufer der französischen Seealpen erhebt sich dieser Berg majestätisch aus dem tiefer liegenden Umland. Seine weißen Kalkhänge und die peitschenden Winde auf dem Gipfel, gaben diesem Berg seinen Namen424CEF01-5DEA-4232-B68B-5737637578C2. Die Strecke zur Passhöhe ist sicherlich einer der Höhepunkte dieser Osterreise:

FullSizeRenderDer 1912 m hohe Mont Ventoux ist nicht nur eine Bergwertung bei der Tour de France – hier fanden in der Vergangenheit auch die Berühmten Bergrennen statt. „Pedal to the metal“: Diese Strecke lässt wohl nicht nur die Herzen von Rennfahrern höherschlagen! IMG_5213Mit ihren rasanten Kurven und Kehren gibt es für den echten MX-5 -Treiber kein Halten mehr. Der Motor dröhnt mit Drehzahlen von weit über 5000 U/min, die Reifen quietschen und die Temperatur steigt bei rasanten Geschwindigkeiten immer weiter in Richtung des roten Bereichs. Ganz klar – das ist Rennfeeling pur. Die Strecke ist so gut, dass wir uns kurzerhand entschließen sie dreimal zu fahren. Die beste Zeit dazu sind die frühen Morgenstunden oder der Abend, wenn der Ausflugsverkehr weniger wird und freie Bahn ist.

Oben auf dem Gipfel des Mont Ventoux erwartet die Besucher ein atemberaubendes Panorama, das im Süden bis zum Mittelmeer und im Osten bis in die französischen Seealpen reicht. Keine Frage – dieser Ort ist mystisch. Die harten Winde aus der Camargue peitschen die Südflanke des Berges hinauf, die Schatten der Wolken rasen über die schneeweißen Kalkterrassen des Gipfels, die Bremsen des Wagens riechen immer noch nach Rennbetrieb und verwandeln diesen Berg in eine Art Ikone des klassischen Motorsports.

Im flotten Tempo bahnt sich der MX-5 auf der darauffolgenden Abfahrt an der Ostflanke des Berges seinen Weg durch unzählige Kurven und Serpentinenkombinationen. Am Ende erreichen wir die Berglandschaft rund um Sault – der Hochburg des Lavendelanbaus. Leider ist der April noch etwas früh im Jahr – im Juni taucht man hier in ein wahres Lavendelmeer ein und der Duft der Felder begleitet einen die gesamte Fahrt. IMG_5187Aber die Frühlingssonne in der Provence ist natürlich viel besser als Aprilwetter in Deutschland. Alles fängt zu blühen an und in den kleinen Orten in der Provence spielt sich das Leben typisch südländisch auch schon im Frühjahr auf der Straße ab.IMG_1943 Die Gegend um Sault eignet sich ausgezeichnet für Ausflugstouren ins Umland. Es macht daher Sinn nach dem Roadtrip durch den Süden Frankreichs hier für einige Tage sein Quartier aufzuschlagen und es etwas langsamer gehen zu lassen. Hier schlägt das Herz der westlichen Provence – hier ist der richte Ort, um den staubigen Roadtrip ausklingen und die Seele baumeln zu lassen.

Unterwegs im Land der Gegensätze

Stahlblaues Wasser, subtropische Vegetation, verwegene Kalksteinformationen der steil aufragenden Bergketten, die smaragdgrüne Bergseen und faszinierenden Wasserfälle der Nationalparks und die wohl schönsten Küstenstraßen Europas – Kroatien ist ein Land der Gegensätze.

Da die Reise ursprünglich nur als Trip in die Berge zum Klettern gedacht war und erst durch das schlechte Wetter in den Alpen zu einer Rundreise auf dem Balkan wurde, musste das Gepäckabteil des Roadsters neben einer kompletten Kletterausrüstung auch noch ein Zelt und eine Feldküche aufnehmen. Unmöglich? Nein – man muss nur intelligent packen und selbst die kleinsten Ecken nutzen. Richtig ver- packt, passt in den MX-5 NA eine komplette Expeditionsausrüstung inkl. Zelt, Bergschuhe, Kletterseile usw. die dann am Ende an der warmen Adria doch gegen Flip Flops und Badehose getauscht wurden.

Der Weg ist das Ziel: Das Spannendste an einer solchen Reise ist, dass man morgens nie genau weiß, wo man abends ankommt. Einfach in den Wagen setzen und der Intuition oder einfach der kurvenreichsten Straße folgen – das ist das Geheimnis eines Roadtrips im MX-5. Das Wichtigste dabei ist einfach nur, dass man Autobahnen konsequent meidet und auch Landstraßenetappen von über 500-1000 km nicht scheut.

Was für Hannibal zur Römerzeit nur schwer zu bewerkstelligen war, gelingt im MX-5 in nur wenigen Stunden: Die Überquerung der Alpen ist sicherlich ein erster Höhepunkt der Reise. Für die Querung des Mas- sivs wählen wir ganz bewusst nicht den ausgefahrenen Brenner, sondern das malerische Ötztal mit den anspruchsvollen Kehren der Timmelsjoch Hochalpenstraße.
Einmal in Süd-Tirol angekommen, sind die Dolomiten natürlich ein absolutes Muss für jeden Fan alpiner Kurven: Die Sellarunde mit den vier Pässen Sellajoch, Pordoijoch, Grödnerjoch und Cam- polongo ist wohl die faszinierendste hochalpine Panorama-Rundtour. Wer den Kurvenspaß möglichst ungestört erleben will und seinen Roadster quer um die Kehren treiben will, sollte dies möglichst in den frühen Morgenstunden oder abends erledigen, denn dann sind die gut ausgebaut- en Straßen absolut leer. Der ambitionierte Fahre kann das herrlichen Alpenpanorama so auch im Drift durch die Seitenscheibe bewundern. Natürlich eignen sich die Dolomiten auch zum Klettern.

Mit der passenden Ausrüstung lassen sich sehr einfach und schnell einige 3000er erklimmen.

Mit den Wolken kommt der Regen: Nachteil der Reisezeit im September ist ganz klar, dass das Wetter im September in den Bergen sehr schnell umschlagen kann. Und das ist genau der ausschlaggebende Grund für die eigentliche Reise nach Kroatien, denn wer will schon seine Roadster-Reise mit geschlossenem Verdeck verbringen. Binnen weniger Stunden erreicht man über einige mehr oder weniger hohe Berge und die Po-Ebene die Badewanne des Mittelmeeres: In azurfarbenen Tönen liegt die Adria vor uns.

Schon zur Zeit des Habsburgischen Reiches, war Istrien für wohlhabende Österreicher mit seinen vielen Sonnentagen und milden Temperaturen das Winterquartier schlechthin. Wir wählen daher für den ersten Stopp und die Erkundungsfahrten auf der Halbinsel ganz bewusst das herrschaftliche Opatja nahe der Küstenstadt Rijeka. Einige der prächtigen Villen aus habsburgischer Zeit sind inzwischen zu Luxushotels umgebaut worden und bieten in gediegener Atmosphäre stilvolle Unterkünfte mit Meerblick.

Das ist der ideale Ausgangspunkt für die kommenden zwei Tage für Ausfahrten entlang der
Küsten der Halbinsel Istrien.

An der Spitze der istrischen Halbinsel liegt das römische Pula. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit sind hier das sehr gut erhaltene Amphitheater und die malerische Altstadt, die im Sommer mit ihrem regen Geschäftsleben eine lebhafte Handelsstadt ist. An der Westküste ist Porec ein absolutes Muss. Die von zahlreichen Inseln umgebene Altstadt beheimatet eine Kirche, die zum Weltkulturerbe zählt.

Mit Rückenwind in den Süden: Die dalmatinische Küste zwischen Rijeka, Senj und Zadar erinnert an einen italienischen Schwarz-Weiß Film aus den 50er Jahren. Die karge, durch die Bora windgepeitschte Karstlandschaft wirkt in der brüllend heißen Sonne unwirklich und bizarr.

Durch die enormen Fallwinde aus dem Landesinneren ist dieser Landstrich extrem trocken. Auf den kargen Feldern sind allenfalls ein paar Ziegen zu sehen – ansonsten weckt die Landschaft eher Assoziationen an Afrika oder die Wüste von Almeria im Süden von Spanien. Getrieben vom Wind rasen Wolkenfetzen aus den Bergen hoch über unseren Köpfen über den strahlend blauen Him- mel in Richtung Meer, um sich dort aufzulösen – was für ein Schauspiel!

Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Wegen der enormen Fallwinde ist die gesamte Küstenstraße zwischen Senj und Zadar über fast 150km für den LKW, Wohnwagen und Wohnmobilverkehr gesperrt, was zu dieser Jahreszeit wohl 95% des gesamten Verkehrsaufkommens ausmacht. Das ist Roadsters-Paradise: Steile Klippen, tief blaues Wasser, strahlende Sonne, griffiger schwarzer Asphalt und Kurven ohne Ende!

Tief im Süden von Nord-Dalmatien liegt die Küstenstadt Zadar, umgeben von einem Archipel von tausenden kleiner Inseln in türkisfarbenem Wasser. Die mittelalterliche Stadt mit Festung und autofreier Innenstadt bietet Sehenswürdigkeiten aus allen Epochen und ist ein idealer Ausgangspunkt zu Ausfahrten ins Umland.

Die lebhafte Küstenstadt bietet alles, was das Herz begehrt: Eine bezaubernde Altstadt, Ruinen, ausgezeichnete Restaurants und ein pulsierendes Nachleben. Zwischen den beiden Häfen von Zadar verkehren seit fast 900 Jahren kleine Holzboote. Die Bootsführer gehen auch heute noch in alter Tradition ihrer Arbeit nach. Die oftmals nur ein paar Minuten dauernde Überfahrt ist günstig und sehr romantisch.

Zu den Geheimtipps im Umland gehören die Insel Pag und der Krka Nationalpark, wo selbst zur Hochsaison noch einsame Stellen zu finden sind. Ein besonderes Erlebnis sind die Straßen auf Pag. Nur wenige Touristen verirren sich im September auf diese sehr karge Halbinsel mit dem Ergebnis, dass hier nahezu perfekte Bedingungen für sportliche Roadstertouren herrschen. Die einsamen und kurvenreichen Küsten- und Gebirgsstraßen sind menschenleer und schreien geradezu danach im zügigen Tempo befahren zu werden.

Nach so viel Wind und Staub wird es Zeit auf dieser Reise auch zu entspannen. Dazu gibt es an der gesamten Küste wohl keinen geeigneteren Ort als die liebliche Riviera von Makarska. Diese Küste östlich und westlich des kleinen Küstenstädtchens Makarska wird oftmals nicht zu Unrecht als traumhaft beschrieben. Saftige Felder, Weinreben, eine prächtige Vegetation mit Feigenbäumen und Früchten aller Art mit dem kristallklaren Wasser der Riviera machen diese Region zu einem Kleinod der Besinnlichkeit.

Die Region erstreckt sich von Trogier, das ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt, im Nordwesten bis nach Ploce im Süd- osten. Das antike Split ist dabei die wohl bekannteste und größte Stadt an der Küste. Der Diokletian-Palast aus römischer Zeit ist das eigentliche Herz der Altstadt, die mit ihren tausenden kleinen Gassen eine der schönsten Reliquien vergangener Zeiten an der dalmatinischen Küste ist. Es ist herrlich, diese verworrenen Gassen zu erkunden und sich danach in einem der Cafés auf der herrschaftlichen Uferpromenade zu sonnen und zu entspannen.

Das ist Dolce Vita auf kroatisch – einfach genießen und das facettenreiche Leben um sich herum beobachten. Ent- spannender kann eine Reise kaum sein. Nach so viel Sehenswürdigkeiten und Entspannung dürfen natürlich auch die Roadsterfreuden nicht zu kurz kommen.

 

Ein ausgezeichnetes Revier für sportliche Ausfahrten bietet die Gebirgslandschaft im Hinterland von Makarska. Zahlreiche Bergstrecken mit gutem Asphalt und unendlich vielen Kurven machen besonders im warmen und nicht mehr so ganz heißen Spätsommer richtig viel Spaß.

Dies ist auch ein ausgezeichneter Tipp für die Rückreise. Wer die Autobahnen meidet, gewinnt im touristisch wenig erschlossenen Hinterland auf den vielen kleinen Landstraßen ganz neue Eindrücke von Kroatien. Wer hier im Roadster unterwegs ist, lernt Land und Leute so richtig kennen.

Ein Juwel von Kroatien und UNESCO Weltnaturerbe sind die Plitwitzer Seen – ein absolutes Muß für jede Kroatien-Reise. Ein grünes Labyrinth an Pfaden, Wäldern und Wiesen umgibt die in smaragd- bis türkisgrün schimmernden Seen.

Die insgesamt 16 Seen sind durch Wasserfälle und Kaskaden miteinander verbunden und können im Rahmen eines Tagesausflugs über Holzstege erkundet werden. Angesichts der außerordentli- chen Schönheit dieses Naturparks sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Die Seen werden durch unterirdische Quellen gespeist. Gleichzeitig versick- ert Wasser im porösen Kalkgestein und tritt an anderen Stellen wieder aus.

Durch die im Wasser gelösten Mineralien verändert sich die Farbe der Seen ständig und wechselt von azurblau bis hin zu strahlendem Grün. Dieses Naturschauspiel ist ein echtes Highlight und macht die Roadsterreise durch Kroatien einfach unvergesslich.

 

 

 

Gesunde Snacks für unterwegs

Jeder kennt es, das Nachmittagstief: Der Kopf möchte einfach nicht mehr klar denken und der Körper schreit nach einem Energieschub. Viel zu oft greift man auf Schokolade oder Fast-Food zurück um dieses Tief zu überwinden, weil es schnell gehen muss. Aber es gibt Energielieferanten die leicht eingepackt und zudem sehr gesund sind. Findet hier gesunde Snacks, die ihr ohne schlechtes Gewissen genießen könnt ohne viel Vorbereitung.

Äpfel: One Apple a day keeps the doctor away

Ein Apfel ist morgens schnell in die Tasche gepackt und enthält die nötige Fructose, die uns schnell mit Energie versorgt. Das im Apfel enhaltene Kalium stärkt die Nerven und die Psyche. Deshalb eignen sich Äpfel im Büro, aber sind auch bei körperlicher Anstrengung ein guter Snack.

Bananen: schon verpackt

Auch Bananen sind der ideale Nachmittags-Snack. Schnell eingepackt, schnell geschält, schnelle Energie. Mit 96 Kalorien pro 100 Gramm recht viel, aber dafür sorgen die in der Banane enthalten Ballaststoofe für eine lange Sättigung. Das in der Banane enthaltene Kalium und Eisen stärkt die Denkleistung.

Nüsse: voll mit gesundem Fett

Obwohl Nüsse relativ viel Fett enthalten, sind sie ein gesunder Snack, denn die Fettsäuren in Nüssen sind ungesättigt und damit vom Körper gut zu verarbeiten. Dennoch sollte nicht mehr als eine Hand voll genossen werden (etwa 40g pro Portion). Nicht umsonst gelten Nüsse als Nervennahrung, Sie sind ein guter Energielieferant und lassen uns gut denken.

Nuesse-der-gesunde-Snack

Trockenfeigen: kalorienreich aber gesund

In Trockenfrüchten liegen die Nährstoffe in hochkonzentrierter Form vor. Getrocknete Feigen haben durch die Trocknung einen höheren Gehalt an Fruchtzucker als frische Feigen und sind daher sehr kalorienreich. 100 Gramm Trockenfrüchte haben 280 Kalorien, daher empfiehlt sich auch hier nicht mehr als 40g pro Portion. Feigen sind eine äußerst gute Ballaststoffquelle, liefern uns aber auch viel Vitamin A, das für unsere Augen wichtig ist und den Mineralstoff Kalium, der für einen regelmäßigen Herzschlag sorgt und den Blutdruck reguliert.

Reiswaffeln: es geht auch kalorienarm

Reiswaffeln besänftigen den Hunger. Nachmittags zwei bis drei Waffeln zum Tee oder Kaffe oder mit fettarmen Frischkäse bestrichen sind ein guter Snack um bis zum Feierabend durchzuhalten.

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